Sony RX100 mark III – Kompaktkamera mit DSLR Manier

Sony RX100 mark III – Kompaktkamera mit DSLR Manier

5. Februar 2015 0 Von Steve

Sony ist seit Jahren dafür bekannt, immer wieder mal einen eigenen Weg zu gehen, so ist es nicht zu sehr erstaunlich, dass auch im Bereich der Kompaktkameras ein neues Kapitel aufgeschlagen wurde.

Nachdem Sony in der Kategorie Bridge mit der Sony RX10 wie auch in der Systemkameraklasse Alpha 6000 und bei der Vollformat die Alpha 7 gezeigt hat wo der Hammer hängt, war es an der Zeit, sich die kleinsten Kameras anzunehmen.

Bisher mit Megazoomkameras wie der Sony HX-Serie vertreten, will Sony sich nun auch in diesem Segment als High-End Hersteller positionieren. Mit der Sony RX100, die mittlerweile in der 3 Generation daher kommt, ist es abermals gelungen, sich gekonnt von der Masse abzuheben.

 Unboxing

Das ist aber mal ein kleines Teil. Zugegeben die Sony WX200 / WX300 ist nochmals ein Stück kleiner, wenn auch nicht vergleichbar in der Leistung.

Mehr als ein Akku, das Ladekabel und ein wirklich dickes Handbuch liegen der Verpackung nicht bei.

 

Unboxing - Sony RX100 mIII - SmartCamNews

Handling

Es ist schwer, bei dieser Kamera sich mit dem Handling zu befassen. Man will sogleich mit den ersten Aufnahmen beginnen. Dennoch, diese Zeit nehmen wir uns. Die Sony RX100 mark III besteht aus einem Magnesium Gehäuse. Alles fühlt sich hochwertig an und trotz ihrer geringen Bauartgröße ragt ein großes Objektiv vorne hervor. Spaltmaße sucht man hier vergebens und man könnte schon fast annehmen, die wäre wasserfest, dem ist aber nicht so. Alle Öffnungen sind mit Gummiabdeckungen versehen und sauber ins Gehäuse integriert.

WiFi - Sony RX100 mIII - SmartCamNews

Der Body fühlt sich sehr hochwertig an und auch das Halten der Kamera ist ein Leichtes. Trotz eines recht ordentlichen Gewichtes von 263 Gramm. Auf Grund der Größe ist es erstaunlich, dass neben einem sichtbaren großen Objektiv, dem 3 Zoll Klapp – Touchscreen – Display auch noch ein elektronischer Sucher untergebracht wurde. Gelten Sucher in der gesamten Branche, abgesehen von den DSLR, mittlerweile zur absoluten Seltenheit und können wenn überhaupt nur sehr teuer erstanden werden.

Das Ergebnis bei der Sony RX100 mIII

Dem genug – lassen wir mal das rein technische dieses mal hinter uns und ziehen die Ergebnisse der Bilder vor. Alles wichtige zum Inneren und dem Können der Kamera kommt am Ende des Berichtes.

Grund dafür: Als ich in einem bekannten Netzwerk die ersten Bilder Online gestellt habe – kamen so gleich positive Antworten zurück. So muss ich selbst eingestehen, die Sony RX100 mIII leistet wirklich grandiose Arbeit.

So sind wir mit der Sony RX 100mIII nach Westendorf in Tirol zum Wohlfühlweg gefahren. Der Winter lässt noch auf sich warten und der Herbst ist heuer besonders einladend, um mit einer Kamera dieser Klasse eingefangen zu werden. Es wird wohl der letzte Outdoor-Test 2014 ohne klierender Kälte und Handschuhe sein.

Westendorf - Wohlfühlweg - Sony RX100 mIII - SmartCamNews

Makro-Modus und manuelles Freistellen

Das manuelle Freistellen funktioniert dank des lichtstarken Zeiss Objektivsund der Blende f1,8 erstaunlich gut und trotz der geringen Bauartgröße lässt sich die Kamera gut halten. Mit Hilfe des Suchers ist ein positionieren des Fokus mehr als ein leichtes und die Nahgrenze lässt einen sehr an das Geschehen heran treten.

Portrait-Modus und 100 Prozent Ansicht

Die Farben werden Sony-typisch dem Original entsprechend wiedergegeben. Die Bildkontrolle ist im Sucher wie auch am Display ,selbst bei starkem Sonnenlicht, gegeben. Es ist eine Freude mit der Sony zu fotografieren, war ich von der Sony RX 10 in Las Vegas begeistert, bin ich es sofort auch erneut von der Sony RX 100 mIII.

Die Canon G1xmarkII ist mit deren manuellen Bedienung und der größeren Brennweite teils einsatzfreudiger und die eben am Markt angekommenen Panasonic DMC LX100 ist auch nicht so außer Acht zu lassen. Diesen beiden begegnet die Sony mit einem Lächeln. In Ihrer Klasse ist sie aktuell unschlagbar.

Auch bei der Landschaftsfotografie lässt sich die Kamera nicht lumpen. Der Photoshop kann gerne geschlossen bleiben. Schaut man sich die 100% Ansicht an, hier darf nicht gemeckert werden. Die Freistellung der einzelnen Haare, sehr gut. 

Landschaftsmodus – manuelle Blendenvorwahl

Jedoch nur Portrait und Makro Aufnahmen, dafür ist die Sony einfach zu viel Kamera. So durfte sie sich gleich bei der Landschaftsaufnahme beweisen und den perfekten Herbstnachmittag einfangen. Mit satten Blau- und Grüntönen wird die Landschaft regelrecht auf den Sensor hinauf geschnitten. Die Tiefenschärfe ist für so eine kleine Kamera vorbildlich. Hier ist bei Blende 16 und der Unterstützung eines ND-Filters die Grenze erreicht, für fast alle Aufnahmesituationen mehr als ausreichend. Dank dem Weitwinkel von 24 mm kommt die Weite der Landschaft sehr gut zur Geltung.

Die Bilder lassen vermuten, die Sony RX100 mIII ist keine Hosentaschenkamera für Leute, die nicht über den intelligenten Automatikmodus hinaus kommen. Die Sony will per Sucher im halbautomatischen und manuellen Modus bedient werden. Hier entfaltet sie sich zur perfekten Begleiterin und lässt selbst DSLR Fotografen staunen.

Szenen.- Funktion kreative Aufnahme

Wer dennoch wie gewohnt sich von einer Kompaktkamera und dessen Software helfen lassen will. Hier ein Auszug was die Sony RX100 mIII noch so alles drauf hat. Mit der RX100 mIII stößt man nicht so schnell an seine eigenen kreativen Grenzen.

Bildeffekte:

  • Spielzeugkamera,
  • Pop Color,
  • Postereffekt,
  • Retro,
  • Soft High
  • Key-Effekt,
  • Teilfarbfilter,
  • Hochkontrast-Mono,
  • Weichzeichner,
  • HDR Painting,
  • Rich-Tone-Mono,
  • Miniatur,
  • Wasserfarben,
  • Illustration

Motivprogramme:

  • Porträt,
  • Sport,
  • Makro,
  • Landschaft,
  • Sonnenuntergang,
  • Nachtaufnahme,
  • Handheld Dämmerung,
  • Nachtporträt,
  • Anti-Bewegungsunschärfe,
  • Haustier-Modus,
  • Gourmet,
  • Feuerwerk,
  • Hohe Empfindlichkeit

Jetzt wird es technisch, wir schauen uns nun die Sony RX 100 mIII genauer an.

Anschlüsse

Sony ist nicht der Hersteller, der gerne was vergisst. So findet man aktuell alles, was man heut zu Tage als wichtig bei einer Kamera ansieht. Neben WLan, MicroHDMI, NFC und MicroUSB für den Datenaustausch und Ladevorgang fehlt wohl nur das GPS.

Anschlüsse - Sony RX100 mIII - SmartCamNews

Display der Sony RX100 mIII

Klapp-Displays sind keine Seltenheit mehr, selfiefähige schon eher, das alles zu kombinieren und mit einem recht flinken Touchscreen zu versehen zeigt, wie nah die Sony RX 100 mIII am Puls der Zeit ist. Das 3 Zoll Display im 4:3 Format löst mit 1.228.800 Pixel auf. Hier wird alles gestochen scharf angezeigt. Die Farben sind für ein TFT-LCD sehr kräftig, das ist dem neue Xtra Fine System zu verdanken. Selbst bei starkem Sonnenlicht ist am Display immer noch genug zu erkennen.

Selfie Display - Sony RX100 mIII - SmartCamNews

So gelingen aus der Kombination Selfie-fähiges Touch-Screen-Display, lichtstarkes f1,8 – 24mm Weitwinkel-Objektiv und dem 1 Zoll Sensor stets aus jeder Position heraus perfekte Aufnahmen. Wenn man noch den Blitz hinzu aktiviert, ist die Sony RX100 mIII nicht mehr zu halten.

Bedienelemente

Bedingt auf die Bauartgröße der vielseitigen Ausstattung, wurden alle Tasten und Drehrädchen auf die rechte Seite verlagert. Oben neben dem Blitz befindet sich das Aufnahme-Drehrad mit dem PASM, MR – iAuto, Szenen und eigener Panorama Funktion, gleich daneben die Power und Auslösetaste mit der Zoomwippe gleich integriert.

Bedienelemente - Sony RX100 mIII

Seitlich neben dem Display findet man die FullHD Video direkt Aufnahmetaste, die Menütaste und „FN“ Funktionstaste. Gefolgt vom Menü-Rad, das neben dem Drehen auch das Klicken unterstützt. Dort sind die Einstellungen für den Blitz, Display, Makro usw. hinterlegt. Eine „C“ – Customer Taste kann mit einer aus 42 verschiedenen Funktionen belegt werden. Eine direkte Löschtaste ist ebenfalls verfügbar. 

Sehr gut, je nach aktiver Bedienung, ist es auch möglich, auf dem Menü-Rad den ISO Wert manuell von ISO 100 – ISO 25600 zu regeln. Im Display sieht man so gleich das vorläufige Ergebnis der Aufnahme.

Klappdisplay - Sony RX100 mIII - SmartCamNews

Das Objektiv

Wenige Kameras in dieser Klasse haben ein so enorm lichtstarkes Objektiv verbaut. Selbst DSLR Besitzer schwärmen bei so einem f1,8 – f2,8 Objektiv. Mit einer Anfangsbrennweite von 24mm sind Weitwinkelaufnahmen mit dem ZEISS Vario-Sonnar T* Objektiv eine wahre Freude. Das 2,9-fach Zoom ist nicht gerade berauschend, gibt es in dieser Baugröße bereits Kameras mit 30-fach Zoom, stehen hier jedoch mit der Qualität weit abgeschlagen.

Blende f1,8 Zeiss - Sony RX100mIII - SmartCamNews

Die Endbrennweite von 70mm und stolze f2,8 wären ein teures Objektiv in der DSLR Klasse. Portrait und Makro Aufnahmen mit gezieltem Freistellen sind eine Freude, jedes mal den Auslöser zu drücken. Mit einer maximalen Blende von f16 spiegelt es keinen Top Wert wieder, für diese Klasse aber mehr als beachtlich. Mit Hilfe des elektronischen ND-Filter können 3 Blendenstufen hinzugewonnen werden.

Der AF- Kontrasterkennungsfokus arbeitet mit einem maximalen Nahbereich von 3 cm, die gesonderte Makrofunktion ermöglicht tolle Freistellungen und der Fokus arbeitet stets treffsicher. Dank Augenerkennung und Verfolgung wird auch das Portrait knackscharf. Bewegte Elemente werden im Aufnahmebereich verfolgt und kontinuierlich darauf scharf gestellt.

Lichtstarkes Objekt - Sony RX100 mIII - SmartCamNews

Elektronischer Sucher bei der Sony RX100 mIII

Meine erste Digitalkamera mit elektronischem Sucher war im Jahr 2004 die Olympus mju 410, vor kurzem wurde die Panasonic TZ61 gefeiert als die erste Kompaktkamera mit einem Sucher, naja Werbung. Sind Nikon schon mit der P-Serie länger mit einem Sucher vertreten. 

Die Sony bringt einen elektronischen Sucher mit, den es erst ein Zweites mal zu suchen gilt. Der Sucher selbst löst ebenfalls wie das Display mit genialen 1,2 Millionen Pixel mit 100% Sichtfeld auf. Dank elektronischer Unterstützung im Sucher können neben der Bildvorschau eine Wasserwaage und sämtlichen Parameter eingeblendet werden. Auch beim manuellen Fokussieren hilft der Sucher gekonnt, wenn auch das Fehlen der Peaking-Fokussierung nicht verständlich ist.

Seitenansicht mit Blitz und Sucher - Sony RX100 mIII - SmartCamNews

Gut gelöst ist auch, wenn der Sucher heraus gefahren wird, startet die Kamera sogleich mit, ebenso wenn man den Sucher schließt, fährt die Kamera das Objektiv wieder ein. Um ein angenehmeres Betrachten der Aufnahme durch den Sucher zu ermöglichen, kann man für gut 5 mm den Sucher oben heraus ziehen und so besser an die Position zum Auge ausrichten.

Das Objektiv fährt sehr weit heraus und spätestens hier lässt sich erkennen, das Gewicht der Kamera trägt nicht das Gehäuse selbst. Es ist das Objektiv und damit der verbundene Sensor, der stolze 1 Zoll groß ist. Dieser ist aus der Bridge Kamera Sony RX10 (zum Test) bekannt.

Frontansicht - Sony RX100 mIII

Blitz der Sony RX100 mIII

Zugegeben der absolute Hit wäre jetzt noch einen Blitzschuh bei der Sony RX100 mIII zu entdecken, leider steht das nur auf der Wunschliste. Diesen findet man derzeit nur bei der Canon G1x markII, sofern dieselbe Kategorie verglichen wird. Der kleine interne Blitz sitzt mittig über dem Objektiv und deckt den Brennweitenbereich perfekt ab. Sogar in seiner Intensität kann man ihn steuern.

Erstaunlich gut empfanden wir dessen Leistung bei Gegenlicht Aufnahmen, in Aufnahme Stellung „HDR“ – hier erzielt der Sensor, die Software und vor allem das Objektiv hervorragende Ergebnisse.

obere Bedienelemente - Sony RX100 mIII - SmartCamNews

Sensor

Die Sony RX100 mIII besitzt einen neuen EXMOR „R“ 1“ Zoll Sensor mit effektiven 20,1 Megapixel. Dank der rückwärtigen Belichtung ermöglicht es eine bis zu 4 mal höhere Lichterfassung, da die lichtundurchlässigen Kabel hinter den Sensor vorbei geführt werden. Damit sind Bilder mit ISO3200 kein Problem und bei Innenraumaufnahmen kann lange auf den Blitz verzichtet werden. Einfach gesagt: Kein Wunder ist doch der Sensor gleich 3x so Groß wie bei einem 1/1,7 Zoll Sensor aka Nikon P7700.

Zitat aus chip.de

Die Kreativkamera liefert in allen Kategorien Top-Ergebnisse, bei der Bildqualität sogar den aktuellen Bestwert.

Der kleinste manuelle ISO beträgt 100, der größe Wert liegt bei ISO 25600, für den allgemeinen Bereich liegt aber die Grenze bei ISO6400. Bei der Verschlusszeit hat Sony ein bisschen geschlafen, nur 1/2000Sekunde und maximal 30 Sekunden sind drin. Warum in dieser Klasse von High-End Pocket stets die Verschlusszeit künstlich so stark begrenzt wird, ist mir ein Rätsel. Sind doch heute schon Werte von 1/16000 Sekunde und 2 Minuten drin. Zumindest ist die Bulb-Funktion erfreulicherweise mit dabei. So kann man sich manuell die längere Belichtungszeit ermöglichen.

Sensor der Sony RX100 mIII - SmartCamNews

Fazit

Ein Zeiss Objektiv, Lichtstärke f1,8 mit 24 mm mit maximal f2,8 bei 70 mm, ein optischer Sucher, Klapp-Selfie-Touch Display, schnelle 5 Bilder/Sekunde und manuelle Bedienung im Hosentaschenformat, dabei auf NFC, WLan und HDMI nicht zu verzichten klingt wie ein Wunschzettel, ist es aber nicht. Das alles bringt die Sony RX100 mIII mit und noch viel mehr. 

Die Bildqualität ist auf sehr hohem Niveau, die Ausdauer mit 350 Aufnahmen im Mittelfeld. Die Top Verarbeitung ist bei dieser Preisklasse als Standard anzusehen, wenn auch es hier nichts zu meckern gibt.

Ein Fazit für die Sony RX100 mIII zu finden, in dem nicht steht – kaufen, fällt schwer. Dennoch sollte man sich vor Augen halten, diese Kamera richtet sich an passionierte Fotografen, die eine Immer-Dabei-Kamera mit maximalen Bildergebnis suchen. Die begrenzte Vorwahl-Verschlusszeit sowie die Schnappschusstauglichkeit für Sportfotografie trüben ein wenig das Lesen am Datenblatt.

Aktuell ist die Sony für 720 Euro erhältlich. In dieser Preisklasse sind auch die Canon G1xmarkII und die Panasonic DMC LX 100 vertreten.

Quelle: Sony

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