Canon PowerShot D30 – Outdoor Diving Profi unter den Kompakten

Canon PowerShot D30 – Outdoor Diving Profi unter den Kompakten

29. Juli 2014 0 Von Steve

Canon zeigt den Outdoor-Kameras anderer Marken diesen Sommer 2014 so richtig die Rücklichter. Kompaktes Design, robustes Auftreten, trendiges Blau. Wir haben das Datenblatt ernst genommen und zogen mit der neuen Canon PowerShot D30 sogleich los.

Canon ist ein Name und nicht nur bei den DSLR ist Canon eine Nummer. Die erfolgreiche IXUS Serie dominierte unangefochten an der Spitze der Kompakten Kameras. In die Outdoor Szene stieg Canon erst spät ein und kommt gleich mit einer guten Outdoor Kamera aus der PowerShot Serie daher.

Unboxing

Das Unboxing ist nicht gerade eine reichlich gefüllte Wundertüte, wenn auch ein externes Ladegerät zum Standard gehört. Neben der Canon D30 liegt noch eine kleine Handschlaufe bei.

Unboxing Canon D30 - SmartCamNews

Unboxing Canon D30 – SmartCamNews

Handling

Auffallend ist die Farbe: die Canon D30 kommt in einen kräftigen Blau daher – Auffallen und das bewusst. Im Gegenzug zur Vorgänger Canon D20 wurden bei der D30 wieder die Rundungen bevorzug. Die große Kerbe der D20 ist Geschichte. Das ist aber nicht das Einzige, auch auf der Rückseite wurde bei den Tastenbelegungen eingespart. Aber mal der Reihe nach…

Front Canon D30 - SmartCamNews

Front Canon D30 – SmartCamNews

Das Gehäuse ist nicht wie bei vielen anderen großen Herstellern aus Aluminium, hier ist es Kunststoff. Neben den wichtigsten Angaben wie Blende f3,9 – f4,8, der Brennweite 28 – 140mm und der Typen-Bezeichnung, finden sich noch die Angaben zur maximalen Tauchtiefe, spitzenmäßige 25 Meter „ohne Gehäuse“ und der Fallhöhe von sehr guten 2 Meter sind vorne gut lesbar abgebildet.

Der Sensor ein CMOS der Generation DIGIC 4-Bildprozessor mit einer Auflösung von 12 MP rundet das Paket ab. Die gummierten, geriffelten Fingerauflagen verbessern die Griffigkeit enorm. Canon hat auch hier gegenüber der D20 sehr gut das Handling verbessert.

Power, Video, Auslösetaste - Canon D30 - SmartCamNews

Power, Video, Auslösetaste – Canon D30 – SmartCamNews

Bedienelemente & Display der Canon D30

Auf der Oberseite befindet sich die Power ON/OFF Taste. Eine großer Auslösetaste und direkt daneben die HD Video-Aufnahme Taste. GPS ist auch verbaut. Die unterschiedlichen Größen und Formen der Tasten sind gut durchdacht. Die Spaltmaße sind teils gut sichtbar jedoch allesamt mit Dichtungen versehen.Dank GPS kann man bis zu 48 Stunden ein GEO-Tracking aufzeichnen und oder sich später auf Google Earth und weiteren Diensten die Aufnahmeorte anzeigen lassen.

Die Klappen sind alle mit einer einfachen Verriegelung versehen, zwar sehr schwergängig und gerne ein Fingernagel-Killer, jedoch eine doppelte Sicherung setzt auf bessere Verschlusstechnik. Beim Schließen rastet nur eine kleine Nabe ein.

Akku & SD Schacht - Canon D30 - SmartCamNews

Akku & SD Schacht – Canon D30 – SmartCamNews

Im unteren Schacht befinden sich die SD-Karte und der Akku. Der Akku hat keine Führung und kann so leicht verkehrt eingelegt werden. Was bei einem Tauchgang ohne vorhergehende Prüfung schnell ohne Fotoausbeute enden kann. Auf der seitlichen Klappe die dasselbe Verschlusssystem besitzt, befinden sich die Ladebuchse, der Standard HDMI und der Mini-USB. Bei beiden Klappen sind die Gummidichtungen sehr dick und optisch in Gelb gehalten.

externe Quellen - Canon D30 - SmartCamNews

externe Quellen – Canon D30 – SmartCamNews

Das 3 Zoll Display bietet eine gute Übersicht. Das Canon genannte PureColor II LC-Display löst jedoch nur mit eher Einsteigerbilligen 460.000 Bildpunkten auf. Kurze Kontrolle gerne, ein Bild-Aufnahme-Vergleich sollte aber dann lieber am PC gemacht werden. Der Blickwinkel selbst ist auch bei direktem Sonnenschein und im Wasser hervorragend. Auf Touch-, und Klapp-, wie Schwenkdisplay wurde verzichtet, im Outdoor Segment zählen andere Werte.

Display & Rückseite - Canon D30 - SmartCamNews

Nüchtern auch die Tastenbelegung auf der Rückseite. Die Canon D30 wurde hier regelrecht gegenüber der D20 reduziert. Die D30 ist eine echte Outdoor Kamera und setzt auf Funktionalität als auf Personalisierung in der Bedienung. Eine kleine gummierte Daumenauflage trennt die Zoom-Wippen von dem 4wege Steuerkreuz. Bildvorschau und Menütaste sind Extra verfügbar.

Direkt am 4 Wege Steuerring können neben dem Makro und manuellen Fokus, der recht selten in diesen Segment anzutreffen ist und auch die einzige manuelle Funktion darstellt auch noch der Blitz und das Display ON/OFF geschaltet werden. Eher ungewöhnlich und im Zuge der Reduzierung wurde die Taste für die Szenen-Auswahl auch dort hinterlegt.

Outdoor Einsatz und Fähigkeiten

Canon hat uns die D30 übermittelt, nicht um hier die technischen Daten der Reihe nach aufzulisten, sondern viel mehr um die Kamera in Kroatien beim Tauchen zu testen. Mit den Eigenschaften frostsicher bis Minus 10 Grad, stoßfest aus 2 Meter Höhe und einer erstklassigen Tauchtiefe von 25 Metern beste Voraussetzungen für einen erfolgreichen Trip.

Dive Place - Canon D30 - SmartCamNews

Dive Place – Canon D30 – SmartCamNews

Die Farben bei den Landschaftsaufnahmen sind natürlich und auch im iAuto Modus sehr überzeugend. Die Kamera wählt aus bis zu 32 verschiedenen Szenen Vorgaben in Windeseile die Passende heraus. Schon hieß es, ein letztes Mal alles gecheckt und ab ins kühle Nass. Die 25 Meter was die Canon bewerkstelligt sind eine Tiefe die für jeden Urlaubstaucher reicht. Heißt es doch beim Diving maximal bis 30 Meter mit dem AOWD und ständig an die eigenen Grenzen muss man nicht gehen.

UW Modus zu Lande - Canon D30 - SmartCamNews

UW Modus zu Lande – Canon D30 – SmartCamNews

Als wir manuell den Unterwassermodus ausgewählt haben und an der Wasseroberfläche Bilder der Umgebung machten, wurden alle Bilder rötlich. Dies war auch der Fall als wir beim Tauchen rote Seesterne fotografierten. Die Farbe Rot war teils zu überzogen. Da die Canon D30 nur im JPG Fotografiert ist eine nachträgliche Bearbeitung einer RAW Aufnahme nicht möglich.

Seesterne - Canon D30 - SmartCamNews

Seesterne – Canon D30 – SmartCamNews

Der Grund war schnell gefunden, der UW-Modus ist für Tiefen unterhalb der 5 Meter angedacht, ist auch die Farbe Rot die erste der Spektralfarben die im Wasser an seiner Wirksamkeit verliert. Gut gemeint von Canon mit dem „Szenen Modus UW“ den Farbton Rot zu verstärken jedoch für den Anwender anfangs bestimmt eine Umstellung.

Die blaue Gehäusefarbe der Canon D30 stellt sich beim Tauchen als perfekt heraus. Gerade die Tauchausrüstung ist meist schwarz und eher dunkel gehalten, da trifft sich gut einen Farbtupfer an seinem Jacket zu haben um bei Gelegenheit die Kamera nicht nur gleich griffbereit sondern auch sichtbar und auffindbar zu haben.

in Action - Canon D30 - SmartCamNews

in Action – Canon D30 – SmartCamNews

Auf Grunde des geringen Weitwinkel von nur 28mm fehlt es ein wenig an Tiefe des Bildes, in Szene setzen lassen sich die Objekte vor der Linse trotzdem. An spontane Aufnahmen ist die Canon weniger interessiert, auch nicht bei Verwendung einer SanDisk 45Mb/s Class 10. Gibt man der Kamera die Zeit kommen kontrastreiche und selten mit hohem ISO übersteuerte Aufnahmen zu Stande.

Der Aufstieg - Canon D30 - SmartCamNews

Der Aufstieg – Canon D30 – SmartCamNews

Sobald man jedoch seine ersten Meter hinter sich gelassen hat, kommt die Canon in Fahrt. Dann heißt es einfach nur mehr den Auslöser drücken, den Blitz* aktiv lassen und Spaß an den aufgenommen Bildern haben.

Steilwand Diving 22 Meter - Canon D30 - SmartCamNews

Steilwand Diving 22 Meter – Canon D30 – SmartCamNews

Auch in einer Steilwand bewies die Kamera, dass sie trotz der schwachen Lichtstärke des verbauten Ojektives die gerne bemängelt wird, mit Hilfe des Blitzes einen nicht im Stich lässt. Die Stärken kommen immer mehr zu tragen umso tiefer man mit der Kamera kommt.

Blaue Fecherkorallen - Canon D30 - SmartCamNews

Blaue Fecherkorallen – Canon D30 – SmartCamNews

Wenn es dunkel wird, versagen meist andere Kameras. Erstaunt waren wir, dass die Canon D30 mitten in einem Steilhang unterhalb eines Vorsprungs dann doch so treffsicher zur Sache ging. Die Farben werden trotz Blitz neutral abgelichtet und auf Grund der Tiefe sind auch nicht mehr allzu viele Partikel die reflektieren können, in der Umgebung wahrzunehmen.

In 17 Meter Tiefe - Canon D30 - SmartCamNews

Canon punktet auf Grund ihrer geringen Größe und dessen großem Einsatzbereich ohne extra Gehäuse im UW-Sektor. So passierte es recht schnell, dass die Kamera auch bei einem Höhlentauchgang mit dabei war. Leider fehlt der Canon ein Tiefen-, Höhenmesser und Barometer. Laut Tauchcomputer waren wir nie wirklich weit unterhalb des maximalen Einsatzgebietes unterwegs, eine Kontrolle am Display der Kamera wie es andere Modelle besitzen wäre trotzdem recht hilfreich.

Höhlenausgang - Canon D30 - SmartCamNews

Höhlenausgang – Canon D30 – SmartCamNews

Wie jeder Tauchgang endet, endet auch unser Testbericht dort wo es am Schönsten ist. Die Canon PowerShot D30 war 2 Wochen lang unser Begleiter und konnte auch abseits vom Wasser ihre Stärken aufzeigen. Der Akku ist für 2 Tauchgänge a 40 Minuten noch akzeptabel bemessen. Mehr als 300 Aufnahmen lassen sich aber nicht Bewerkstelligen. Alle technischen Raffinessen der Canon PowerShot D30 können auf der Herstellerseite nachgelesen werden.

Fazit

Eine Outdoor Kamera zeichnet sich durch die Auslösegeschwindigkeit, der Lichtstärke und der Anfangsbrennweite auch Weitwinkel genannt aus. Bei allem kann die Canon nur aus dem Mittelfeld schöpfen. Hersteller wie Olympus bringen 21mm Weitwinkel und auch Lichtstärken f2,0 als Standard. Gerade unter Wasser ist ein lichtstarkes Objektiv, ein gutes Weitwinkel und ein ausgewogener Bild-Prozessor der aktuellen Generation von Vorteil. In Sachen Robustheit, Tauchtiefe und Farbneutralität kann die Kamera punkten.

Derzeit ist sie für günstige 260 Euro zu haben und zielt damit auf die Einsteiger und Gelegenheits-Freizeitaktivisten ab. Als einzigen echten, negativen Punkt können wir nur die fehlende Serienbildfunktion und der etwas schwache Unterwassermodus bei rötlichen Objekten nennen. Als Alternative würden wir hier wohl die Nikon AW120 oder aktuelle Olympus Outdoor-TG-Serie nennen. Günstiger ist nur die Sony TF 1, zwar kann man damit nicht so tief tauchen (die Grenze liegt hier bei rund 10 Meter), beim Rest jedoch unterscheiden sie sich zur D30 nur gering.

 

Quelle: Canon

 

 

 

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